Eierstockzysten

Bei Zysten (Flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) im Kleinen Becken der Frau handelt es sich fast immer um Zysten der Eierstöcke (Ovarialzysten). Bei Frauen vor den Wechseljahren handelt es sich hierbei meistens um gutartige funktionelle Zysten, die im Rahmen des Menstruationszyklusses entstehen. Sie können bei bestimmter Größe zu Beschwerden wie Schmerzen oder Zyklusstörungen führen. Meist müssen sie nicht operativ behandelt werden, sondern verschwinden wieder ohne jegliche Therapie.

Allerdings gibt es auch Sonderformen von gutartigen Zysten, wie z.B. Dermoidzysten (reifes zystisches Teratom), die im Laufe des Lebens eher wachsen und daher entfernt werden sollten.

Es ist hier nicht der Platz, alle Sonderformen darzustellen: Hierfür ist immer ein vertrauensvolles Gespräch mit dem Gynäkologen notwendig. Prinzipiell gilt im Zentrum für Frauenheilkunde, dass bei Frauen vor den Wechseljahren immer der Versuch unternommen werden soll, nur die Zyste zu entfernen, nicht den gesamten Eierstock. In über 95% der Fällen gelingt dies. Die Operationsmethode der Wahl ist hier fast ausschließlich die schonende Bauchspiegelung (Laparoskopie).

Bei Frauen nach den Wechseljahren ist das Risiko, dass sich bösartige Zellen in der Zyste befinden, relativ hoch, so dass hier meistens nicht nur die Zyste, sondern der gesamte Eierstock entfernt werden sollte. Dieser hat ab einem gewissen Alter seine Hauptfunktion verloren, so dass sein Verlust sich meist nicht negativ auf die betroffene Frau auswirkt.

Diese laparoskopische Methode setzt eine besondere Sorgfalt voraus, die durchaus nicht bei allen Operateuren Anwendung findet! Bei jeder Operation muss sicher vermieden werden, dass Flüssigkeit der vermeintlich gutartigen Zyste in den Bauchraum gelangt. Diese kann in bestimmten Fällen sehr schädliche Auswirkungen für die Patientin haben.

Im Zentrum für Frauenheilkunde wird daher im Rahmen einer Bauchspiegelung regelhaft mit einem Bergebeutel operiert. Dies bedeutet, dass ein relativ großer Plastikbeutel während der Operation um den Eierstock gelegt wird, welcher austretende Flüssigkeit zuverlässig aufnimmt. Nur in ganz speziellen Fällen wird darauf verzichtet.