Thermoablation der Schilddrüsenknoten

Schilddrüsenknoten sind ein sehr häufiger Befund. Jede zweite Person in Deutschland über 50 Jahre hat einen oder mehrere Schilddrüsenknoten. Die meisten Schilddrüsenknoten sind gutartig. Auch gutartige Schilddrüsenknoten können behandlungsbedürftig sein, wenn diese lokalen Beschwerden durch ihre Lage, Größe oder eine Funktionsstörung verursachen wie z.B. bei den autonomen Adenomen (sogenannte heiße Knoten).

Was ist eine Thermoablation?

Das Wort Thermoablation ist zusammengesetzt aus dem griechischen Wort θερμός/ thermós= warm, heiß, hitzig und dem lateinischen Wort ablatio = Abtragung, Abschmelzung, Entfernung und beschreibt eine medizinische Behandlungsmethode zur Abtragung von Körpergewebe durch Erhitzung.

Was ist die Thermoablation von Schilddrüsenknoten?

Verschiedene nicht chirurgische, minimal-invasive Behandlungsmethoden führen durch das Erhitzen des Knotens auf 60-80 C° zu seiner Zerstörung. Das Gewebe wird später von den körpereigenen Abwehrzellen abgeräumt. In der Folge kommt verkleinert sich der Knoten sehr stark, ohne das benachbarte Gewebe zu schädigen. Dafür stehen folgende Verfahren zur Verfügung:

  • Radiofrequenzablation
  • Mikrowellenablation
  • Fukussierte Ultraschallwellen
  • Laserablation

Größte Erfahrung in der Behandlung mit weltweit vielen Studien und tausenden von behandelten Patienten existiert für die Radiofrequenzablation, die in unserer Klinik Anwendung findet.

Wie funktioniert die Radiofrequenzablation?

Eine dünne Metallsonde mit einem Durchmesser von ca. 1,2 mm wird durch einen kleinen Hautschnitt von ca. 2 mm unter Ultraschallkontrolle in lokaler Betäubung in den Schilddrüsenknoten eingeführt. Hochfrequenter elektrischer Wechselstrom wird durch die Sonde geleitet, der nur die Moleküle des Zielgewebes (und keinen anderen Teil des Körpers) in Schwingung versetzt und dabei Reibung und damit Wärmeenergie (Hitze) erzeugt, die das Gewebe zum Absterben bringt.

Wie sind die Erfolgsaussichten der Behandlung?

Bei geeigneten Knoten kann eine Volumenreduktion von 70 – 90 % nach einem Jahr erreicht werden.

Welche Knoten eignen sich zur Thermoablation?

Grundsätzlich sind gutartige Schilddrüsenknoten, die lokale Beschwerden ( Schmerzen, Druck, Atem- oder Schluckbeschwerden…) oder Funktionsstörung (Überfunktion) verursachen zur Thermoablation geeignet. Auch kosmetisch störende Knoten können behandelt werden. Die genaue Beurteilung erfolgt bei der Vorstellung in der Spezialambulanz.

Wie läuft die Behandlung ab?

In unserer Spezialambulanz erfolgt zunächst ein ausführliches ärztliches Gespräch, in dem die Vorgeschichte und Beschwerden abgefragt werden. Dann wird eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse durchgeführt. Kommt eine Radiofrequenzablation in Frage, wird die Gutartigkeit des Knotens durch eine Punktion nachgewiesen. Es werden damit Zellen zur feingeweblichen Untersuchung gewonnen. Autonome Adenome („heiße Knoten“) sind immer gutartig und bedürfen keiner Punktion. Liegt ein gutartiger Knoten vor, wird eine ausführliche Aufklärung durch den behandelnden Arzt durchgeführt. Der genaue Ablauf, mögliche Komplikationen und alternativ Behandlungsverfahren werden besprochen. Ein Termin zur Thermoablation wird vereinbart.

Wie geht es nach der Behandlung weiter?

Es erfolgt eine Verlaufskontrolle in unserer Spezialambulanz nach 3 und 12 Monaten, danach 1 x jährlich.

Terminvereinbarung in der Sprechstunde unter:

Tel.: 0521 581-3530
E-Mail: endokrinologie@klinikumbielefeld.de