Nasennebenhöhlen

Die Nasennebenhöhlen (Stirn-, Kiefer-, Keilbeinhöhle und Siebbeinzellen) sind Hohlräume, die über enge Ausführungsgänge mit der Nase verbunden sind.

Diese Engstellen begünstigen häufig Entzündungen. Zusätzlich können Polypen den Abfluss von Sekret aus dem Nebenhöhlensystem behindern und die Nasenatmung einschränken. Symptome der Nebenhöhlenentzündung sind Kopfschmerzen, erhöhte Infektneigung, laufende Nase oder eine Geruchsstörung. Weitere Folgeerkrankungen an Ohr, Kehlkopf, Bronchien und Augen können auftreten.

Bei erfolgloser medikamentöser Therapie und gehäuftem Auftreten der Beschwerden oder bei akuten Komplikationen, z.B. Übergreifen der Entzündung auf Augenhöhle oder Gehirn, wird eine Nasennebenhöhlenoperation mit Erweiterung der Engstellen notwendig. Weitere Indikationen zur OP sind Tumore, Schleim-/Eiterzystenbildung mit Verdrängung der Umgebung, Frakturen im Bereich der Nasennebenhöhlen oder Verletzungen der Schädelbasis mit Hirnwasserverlust.

Operationen im Bereich der Nase und der Nasennebenhöhlen werden meist schonend durch die Nase durchgeführt, eine äußere Narbe kann so vermieden werden. Bei Eingriffen an den Nasennebenhöhlen ist wegen der Nähe zu Augenhöhle und Gehirn besondere Vorsicht geboten. Hier kommen Operationsmikroskop sowie Endoskope (zur optischen Vergrößerung) zum Einsatz. Die Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie wurde dazu mit Mikroskopen und Endoskopen der neuesten Generation ausgestattet. Für besondere Fälle steht auch ein modernes Navigationsgerät zur Verfügung.

Septumplastik (Begradigung der Nasenscheidewand)

Eine Verbiegung der Nasenscheidewand kann als Folge von unterschiedlichem Wachstum der umgebenden Gesichtsknochen oder durch einen Nasenbeinbruch entstehen.

Eine Indikation zur Operation besteht bei behinderter Nasenatmung, auch mit Schnarchen, Verlegung der Nasennebenhöhlen mit Kopfschmerzen sowie Neigung zu Mittelohrentzündungen, bedingt durch Belüftungsstörung der Ohrtrompete. Weiterhin kann auch gehäuftes Nasenbluten eine Indikation zur Begradigung der Nasenscheidewand sein.

In der Regel wird über einen Schnitt in der Nase die Schleimhaut der Nasenscheidewand abgelöst. Nach sorgfältiger Präparation werden „verbogene“ Anteile des knorpeligen und knöchernen Septums begradigt.

Nach erfolgter Einstellung der Nasenscheidewand in der Mitte wird der Schnitt mittels selbst auflösender Naht verschlossen. Beidseits werden Plastikplättchen als Stütze eingelegt. Zuletzt erfolgt eine Tamponade mittels leicht zu entfernender „Gummifingerlinge“, die in der Regel bereits am Folgetag gezogen werden.

Nasenmuschelverkleinerung

Gelegentlich ist auch eine Verkleinerung von vergrößerten Nasenmuscheln nötig, um eine bessere Nasenatmung zu erreichen. Dies wird in der Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie in verschiedenen Techniken, der Situation angepasst, durchgeführt. Zur Verfügung stehen die Verkleinerung mit der Schere (Conchotomie) sowie eine Verödung mit bipolarem Strom (Muschelkaustik).

Weiterhin werden, je nach Indikation, Nasenmuschelverkleinerung mittels Laser, Radiofrequenzhyperthermie oder Argon-Plasma-Coblation durchgeführt.

Endonasale Tränenwegsoperation

Die Tränenwege sorgen für den Abfluss der Tränenflüssigkeit vom Auge in die Nasenhaupthöhle. Sie bestehen aus den Tränenkanälchen in den Augenlidern, aus dem Tränensack und dem knöchernen Tränen-Nasenkanal. Dieser grenzt an die Nasennebenhöhlen und endet in der Nasenhaupthöhle.

Eine Verengung der Tränenwege kann durch Entzündung oder Verletzung bedingt sein, auch eine angeborene Verengung ist möglich. Häufige Entzündungen und Tränenträufeln sind weitere Symptome.

Hat eine medikamentöse Therapie mit Augentropfen, Augenspülungen und Antibiotika nicht zum Erfolg geführt, sollte eine Operation durchgeführt werden.

Die Operation erfolgt durch die Nase ohne äußeren Schnitt. Unter mikroskopischer Vergrösserung wird der bedeckende Knochen des Tränensacks in der Nase abgetragen. Nach Eröffnung werden die Tränenwege gespült. Anschließend wird ein Kunststoffplatzhalterröhrchen eingelegt, das in der Regel ca. 6 Wochen als Schiene dient. Die Entfernung kann ambulant ohne Narkose durchgeführt werden.