Weitere Schultererkrankungen

Neben den schon dargestellten häufigeren Erkrankungen und Verletzungen der Schulter gibt es noch eine Vielzahl, teils auch seltener Gründe für Schulterschmerzen, die ebenfalls an unserer Klinik behandelt werden. Einige sind hier zusammenfassend dargestellt.

Andere Engpass-Syndrome
Es gibt verschiedene Formen des Engpasssyndroms, die sich in ihrer Behandlung unterscheiden. Das schon beschriebene klassische Impingementsyndrom wird durch Veränderungen der Rotatorenmanschette, des  Schulterdachknochens und des Schultereckgelenkes begünstigt. Diese Veränderungen sind meist degenerativ und kommen daher bei älteren Patienten gehäuft vor. Sie führen zu einem schmerzhaften Kontakt zwischen Sehnen, Schleimbeutel und Schulterdach.
Aber auch bei gewissen Formen der Überbeweglichkeit, wie z.B. bei der sogenannten Werferschulter können ähnliche schmerzhafte Kontakte entstehen. Hier sind meist jüngere Patienten betroffen. Die Behandlung konzentriert sich zunächst auf ein gezieltes Training der Rotatorenmanschette. Führt hier die konservative Therapie nicht zum Erfolg, kann eine Gelenkspiegelung zur Korrektur der Kapselverhältnisse durchgeführt werden.

Scapuladyskinesie (gestörter Bewegungsrhythmus des Schulterblattes)
Nicht immer haben Schulterschmerzen ihre Ursache in einer Veränderung des Gelenkes selbst. Die große Bewegungsfähigkeit des Schulterblattes ermöglicht dem Schultergelenk erst seine herausragende Beweglichkeit. Besonderer Beachtung muss daher auch dem Schulterblatt und seiner Muskulatur geschenkt werden. Störungen des Bewegungsrhythmus können Schulterschmerzen auslösen. Manchmal ist der gestörte Rhythmus aber auch Folge einer Schultererkrankung.
Sind daher Erkrankungen und Verletzungen der Schulter weitgehend ausgeschlossen, ist eine Operation i.d.R. nicht erforderlich und die Beschwerden können durch eine gezielte konservative Therapie (Krankengymnastik, Anleitung zu korrektem Muskel- und Koordinationstraining) behandelt werden.

Kompressionssyndrom des Nervus suprascapularis (Ganglion, Zyste der Schulter)
Diese seltene Erkrankung wird durch Zysten (mit Flüssigkeit gefüllte Aussackungen, die häufig von der der Gelenkkapsel ausgehen) ausgelöst. Die Zyste kann sich auch in der Nähe des Schulter-Nerven bilden, der die Schultergrätenmuskeln steuert. Drückt die Zyste auf den Nerv, funktioniert dieser und damit auch die Muskeln nicht mehr normal. Die Symptome ähneln dann dem Impingementsyndrom.
Zur Behandlung kann die Zyste im Rahmen einer Spiegelung entfernt werden. Manchmal ist auch die Behandlung einer Schädigung der Gelenklippe oder der Kapsel ausreichend, wo die Ursache der Zystenbildung liegen kann.

Chondromatose
Sehr selten ist diese Erkrankung, bei der sogenannte Chondrome von der Gelenkschleimhaut gebildet werden und als freie Gelenkkörper wie Sand im Getriebe das Gelenk schädigen und Bewegungen blockieren können. Die Chondrome werden arthroskopisch aus dem Gelenk beseitigt, die verantwortliche Schleimhaut wird ebenfalls entfernt. Nicht selten bilden sich die Chondrome an der Schleimhaut der langen Bizepssehne. In diesem Fall wird die Sehne über einen Schnitt dargestellt, um das veränderte Gewebe entfernen zu können. Manchmal muss die Verbindung der langen Bizepssehne zum Gelenk verschlossen werden. Die Sehne wird dann in ihrem Sehnenkanal neu befestigt.