Forschung

In der Medizin und insbesondere in den Fächern Hämatologie und Onkologie geht die Entwicklung sehr schnell voran. Therapieformen sowie Diagnostikmethoden werden ständig verbessert. Die Diagnose einer Krebserkrankung muss heute nicht mehr ein "Todesurteil" bedeuten, denn über 50% der Tumorerkrankungen bei Erwachsenen sind heilbar, bei bestimmten Tumorarten sogar mehr als 80%.

Diese Erfolge konnte die Medizin nur durch systematische Studien erreichen, in denen neue Methoden zur Erkennung und Behandlung einer Erkrankung erprobt und weiterentwickelt werden.

Klinik für Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin und Stammzelltherapie werden neue Behandlungsmethoden innerhalb klinischer Studien eingesetzt. Damit können den Patienten neue Behandlungsmöglichkeiten und damit eine neue Chance gegeben werden.

Voraussetzung dafür, dass ein Patient in einer Studie behandelt wird, ist seine Zustimmung, nachdem ein intensives Informations- und Aufklärungsgespräch über die jeweilige Studie zwischen Arzt und Patient geführt wurde. Unbedingt muss dem Patienten die Garantie gegeben werden, dass er keinem unnötigen Risiko ausgesetzt wird und auf jeden Fall die Behandlungsmöglichkeit bekommt, die nach Stand der medizinischen Wissenschaft die beste ist. Daher muss vorab sehr genau geprüft werden, ob die sogenannten Ein- und Ausschlusskriterien der jeweiligen Studie erfüllt bzw. ausgeschlossen sind. Das heißt, dass Ärzte und Patienten gemeinsam prüfen, ob die Teilnahme an einer Studie erstens möglich und zweitens vorteilhaft und im Sinne des Patienten ist. Studien sind in jedem Falle eine Chance, eine neuere Therapieform zu erhalten, die außerhalb einer klinischen Studie noch gar nicht möglich ist oder für Situationen, in denen es gegenwärtig überhaupt keine etablierte Therapie gibt.

Der gesamte Ablauf der Studie unterliegt strengen Regeln und Auflagen und wird von verschiedenen Kontrollinstitutionen überwacht. Dazu gehört auch die Kontrolle durch unabhängige Ethikkommissionen, dem Regierungspräsidium und dem Bundesinstitut für Arzneimittel. Treten während des Verlaufs einer Studie bei einigen Patienten ernste Nebenwirkungen auf, ist sichergestellt, dass alle Studienteilnehmer über die Ereignisse informiert werden. Sie können dann für sich entscheiden, ob sie an der Studie weiter teilnehmen möchten oder die Teilnahme beenden, was aber zu jeder Zeit aus freier Entscheidung möglich ist.

Für die bei einer Studie erhobenen und gesammelten Daten und Behandlungsunterlagen gelten strenge Datenschutzbestimmungen. Die gesammelten Daten dürfen nur die Auftraggeber der Studie zur Auswertung, die zuständige Überwachungsbehörde sowie die Bundesbehörde, die die Studie genehmigt hat, einsehen. Die Weitergabe der Daten erfolgt trotzdem ohne Namensnennung des Patienten, sodass nur der unmittelbar behandelnde Arzt erkennen kann, zu welcher Person welche Daten gehören. Alle an der Studie beteiligten Personen unterliegen, wie die behandelnden Ärzte und Pflegekräfte, der Schweigepflicht.

Klinik für Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin und Stammzelltherapie am Klinikum Bielefeld beteiligt sich an zahlreichen multizentrischen Studien und ist in mehreren nationalen und internationalen Studiengruppen aktiv.