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KOLOPROKTOLOGIE (LEHRE DER ERKRANKUNGEN DES DICKDARMES, ENDDARMES UND AFTERS)
Im Bereich der Koloproktologie gehörte die Klinik für Allgemeinchirurgie und Koloproktologie in der Rosenhöhe zu den ersten Kliniken in Deutschland, die als Kompetenzzentrum von der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie zertifiziert wurden. Wir behandeln jährlich mehr als 2.000 Patienten mit Darmkrebs, entzündlichen Darmerkrankungen, Hämorrhoiden- oder Fistelproblemen, sowie Stuhlhalteschwäche (Inkontinenz) oder Verstopfung (Obstipation).
Die Klinik war in Deutschland die Erste, die 2006 einen neuartigen künstlichen Schließmuskel (Analband) zur Behandlung der Stuhlhalteschwäche implantierte. Aufgrund der großen Zahl der von uns behandelten Darmpatienten und unserer wissenschaftlichen wie auch internationalen Forschungstätigkeit mit Entwicklung und Verbesserung bewährter Untersuchungs- und Behandlungsmethoden zählen wir heute zu den führenden Zentren bei der Behandlung der Stuhlinkontinenz.
Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Überblick geben, wie und womit wir Ihnen bei Darm- und Analkrankheiten helfen können.
Hämorrhoiden hat jeder, aber erst wenn sich die bei jedem vorhandenen Schwellkörper, die wie ein wasserdichter Verschluss den After innen verschließen, verändern, stellen sich auch Beschwerden ein. Diese äußern sich durch Jucken, Brennen, Nässen oder Blutungen am After.
Der Name „Fistel“ kommt von dem lateinischen Wort „fistula“, was auf deutsch Röhre bedeutet. Eine Fistel stellt eine röhrenartige Verbindung entweder zwischen zwei Organen (innere Fistel) oder zwischen einem Organ und der Körperoberfläche (äußere Fistel) dar. Diese Verbindung ist allerdings nicht natürlich, sondern krankhaft. Auslöser für Fisteln sind Bakterien, die für eine vermehrte Eiterbildung sorgen. Um Platz für diesen Eiter zu schaffen werden die künstlichen tunnelartigen Verbindungen geschaffen. Und diese sind leider nur durch eine Operation wieder zu beseitigen. Bei einer Fissur handelt es sich um einen schmerzhaften Einriss der (After-)Haut. Bei einer Analfissur ist ein typisches Symptom ein stechender Schmerz oder Brennen bei und nach dem Stuhlgang.
Ebenso wie bei Fisteln kommt es auch bei Abszessen zu vermehrter Eiterbildung. Der Unterschied ist, dass Abszesse abgekapselt sind. In den meisten Fällen entstehen Abszesse durch Fisteln, die keinen Anschluss an andere Organe oder die Körperoberfläche gefunden haben. Der Eiter kann dann nicht abfließen und sammelt sich in einer durch die Entzündung geschaffenen Höhle. Eine ausschließliche Antibiotikabehandlung kann zwar die Beschwerden reduzieren, aber nicht zu einer Heilung eines Abszesses führen. Mit einer Operation kann der Eiter zusammen mit der entzündlichen Höhle vollständig entfernt werden. Wenn bei der Operation die Fistel, die den Abszess verursacht hat, nicht gefunden werden kann, sollte nach ca. 6 Wochen eine nochmalige Untersuchung durchgeführt werden, um nachzusehen, ob sich die Fistel wieder geöffnet hat, nachdem die Schwellung durch den Abszess zurück gegangen ist. Nur so kann auch das Risiko gemindert werden, einen erneuten Abszess zu bekommen.
Sowohl die Ursachen, als auch die Behandlungsmöglichkeiten der Inkontinenz sind vielfältig. Welche Option infrage kommt, sollte mit einem spezialisierten Arzt abgeklärt werden. Auch wenn Inkontinenz für Betroffene oft ein recht peinliches Thema ist, sollte nicht davor gescheut einen Fachmann aufzusuchen. Nicht behandelte Inkontinenz verschlimmert sich in der Regel mit zunehmendem Lebensalter.
Der Darm sollte mindestens ein Mal in der Woche entleert werden, ohne dass in der Zwischenzeit Beschwerden auftreten. Ist die Entleerung seltener oder treten Beschwerden auf bis der nächste Stuhlgang erfolgte, ist eine Verstopfung (Obstipation) wahrscheinlich. Liegt eine Verstopfung vor, scheinen Abführmittel die erste Lösung. Jedoch können Abführmittel - im Gegensatz zu einem Darmeinlauf - Nebenwirkungen haben. Oft gibt es auch organische Ursachen für eine Verstopfung, ausgelöst durch eine Entleerungsbehinderung (sog. Outlet-obstruction) oder durch eine verzögerte Darmpassage (sog. Slow-transit Colon). In diesen Fällen muss durch umfangreiche, aber schmerzfreie Untersuchungen die Ursache herausgefunden werden, um diese gezielt beseitigen zu können.
Als Divertikel bezeichnet man im allgemeinen die sackförmige Ausstülpungen an der Wand eines Hohlorgans, zu welchen auch der Dickdarm zählt. Sie können über Jahre im Körper bestehen bevor sich Symptome zeigen. Meist werden sie bei einer Koloskopie (Darmspiegelung) entdeckt. Beschwerden bereiten Divertikel erst wenn sie sich entzünden (Divertikulitis). Im höheren Alter sind Divertikel im Dickdarm ein häufiger Befund, so haben etwa 40% der über 60-Jährigen und ungefähr 70% der über 70-Jährigen Dickdarmdivertikel.
Im Gegensatz zum Dünndarmkrebs tritt der Dickdarmkrebs recht häufig auf. Dickdarm- und Mastdarmkrebs sind die häufigsten Krebserkrankungen in Europa. So waren nach Schätzungen des Krebsregisters 2008 ca. 65.000 Menschen in Deutschland davon betroffen. Der Dickdarmkrebs - in der Fachsprache auch Kolonkarzinom genannt - liegt vor, wenn ein Tumor im oberen Abschnitt des Dickdarms vorliegt. Der Enddarmkrebs - auch Rektumkarzinom genannt - tritt hingegen im letzten Darmabschnitt auf. Der Krebs im Darm entsteht in den meisten Fällen aus Darmpolypen. Werden diese im Rahmen einer Darmspiegelung entfernt, kann das Krebsrisiko dramatisch reduziert werden.
Darmpolypen sind gutartige Wucherungen im Darm, die sich aber im Laufe der Zeit zu Krebs umwandeln können. Sie gelten heute als mögliche Krebsvorstufe und müssen immer vollständig entfernt werden. Die einzigen Beschwerden, die Polypen verursachen, sind Blutungen. Deswegen sollte jeder, der Blutbeimengungen zum oder im Stuhlgang bemerkt, eine vollständige Darmspiegelung durchführen lassen.
Bei dieser Art von Erkrankungen liegt eine Entzündung des Darms vor, die wiederkehrende krampfartige Schmerzen, Durchfall, Blutungen und Fieber auslösen können. Warum diese Entzündungen genau auftreten ist noch nicht geklärt. Eine familiäre Vererbbarkeit scheint jedoch ein Grund für das Auftreten zu sein. Die bekanntesten chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sind Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Während bei Morbus Crohn-Patienten der gesamte Verdauungstrakt betroffen sein kann, geht die Entzündung bei Patienten mit Colitis ulcerosa von der Dickdarmschleimwand aus.