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KREUZBANDPLASTIK

Das vordere und hintere Kreuzband sind wichtige Stabilisatoren des Kniegelenkes. Die komplette oder teilweise Zerreißung (Kreuzbandruptur) dieser Bänder sind häufige Sportverletzungen. Stürze z.B. beim Skisport, Unfälle bei Ballsportarten mit schnellen Richtungswechseln und bei Sportarten mit Körperkontakt sind hierbei die Hauptursachen von Kreuzbandverletzungen. Das vordere Kreuzband ist sehr viel häufiger verletzt als das hintere. Nicht selten sind die Seitenbänder, Menisken und der Knorpel ebenfalls verletzt. Die Folge von nicht kompensierbaren Kreuzbandrissen kann eine Instabilität des Knies mit dem Gefühl des Nachgebens z.B. beim Treppensteigen sein. Auch kann die Unsicherheit im Kniegelenk zu einer deutlichen Einschränkung der Sportfähigkeit führen. Durch die Instabilität des Kniegelenkes kommt es zu vermehrten Scherkräften im Kniegelenk mit erhöhtem Verschleiß. Meniskusrisse und vorzeitiger Knorpelverschleiß können die Folgen sein.

Therapie
Ein gezielter Kraftaufbau der Knie-stabilisierenden Muskulatur bessert in vielen Fällen die Instabilitätssymptome. Äußere Schienen können zur Stabilität beitragen, werden aber im Sport oft nur schlecht akzeptiert. Bei chronischer Instabilität und bei sportlich aktiven Patienten wird in der Regel der Ersatz des Kreuzbandes empfohlen.
Bei dieser sogenannten Kreuzbandersatzplastik wird eine körpereigene Sehne (z.B. die Semitendinosus- und Gracilissehne, ein Sehnenteil des Oberschenkelstreckers oder ein Teil des Kniescheibenbandes) an der Stelle des ehemaligen Kreuzbandes eingezogen. Welches Verfahren eingesetzt wird, hängt unter anderem von eventuellen Voroperationen und von den individuellen Gegebenheiten ab. Der Standard in der Universitätsklinik für Orthopädie ist die Verwendung der Semitendinosus- und Gracilissehne.

Bild links zeigt das fehlende vordere Kreuzband rechts ist es durch körpereigenes Sehnengewebe ersetzt worden

Arthroskopisch assistierter Ersatz des vorderen Kreuzbandes (VKB): Das linke Bild zeigt das fehlende VKB, rechts ist es durch körpereigenes Sehnengewebe ersetzt worden. (Bilder: Orthopädie)
 

Die Operation wird im Rahmen eines kurzstationären Aufenthaltes von etwa 4 Tagen durchgeführt. Die anschließende Nachbehandlung ist mit entscheidend für den Heilerfolg. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Krankengymnastik zum Training des Muskelzusammenspieles (Koordination), der Beweglichkeitsverbesserung und des Kraftaufbaus. Kontaktsport oder Sportarten mit schnellen Richtungswechseln erfordern in der Regel eine etwa 6-monatige Pause nach der Kreuzbandoperation.

Prognose
In etwa 90% der Fälle gelingt eine Restabilisierung des Kniegelenkes, was zu einer nachgewiesenen Verminderung des Auftretens von Meniskusläsionen führt und einen Arthroseprozess im Kniegelenk verlangsamt oder gar stoppen kann.

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