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SCHULTERSTEIFE (FROZEN SHOULDER)
Beschreibung
Die Schultersteife, auch „frozen shoulder“ genannt, ist eine Erkrankung der Gelenkkapsel. Diese umgibt das gesamte Gelenk, ist gewöhnlich weit und erlaubt somit eine freie Beweglichkeit. Verschiedene Ursachen können zu einer Entzündung, Verklebung und Schrumpfung der Gelenkkapsel führen, wodurch der Bewegungsumfang des Schultergelenkes abnimmt. Alltägliche Bewegungen, wie der Griff in den Mantel, sind nicht mehr möglich und können sehr schmerzhaft sein. Oft schmerzt die Schulter auch in der Nacht. Schultersteifen entstehen z.B. nach einem Unfall, nach langer Ruhigstellung oder treten ohne erkennbare Ursache auf. Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko, an einer Schultersteife zu erkranken.
Verlauf der Erkrankung
Die Schultersteife durchläuft mehrere Phasen. In der ersten Phase bestehen Bewegungsschmerzen, ohne dass die Gelenkbeweglichkeit stark eingeschränkt ist.
In der zweiten Phase hat die Beweglichkeit deutlich abgenommen, die Schmerzen halten an. Die dritte Phase ist durch die Einsteifung des Gelenkes gekennzeichnet, die Schmerzen sind rückläufig. Prinzipiell handelt es sich um eine gutartige Erkrankung, im weiteren Verlauf kann sich die Kapsel wieder lösen und die Beweglichkeit verbessern. Einige Patienten erlangen jedoch nicht wieder den vollen Bewegungsumfang.
Diagnostik
Die klinische Symptomatik ist typisch und lässt sich durch die orthopädische Untersuchung feststellen. Andere Ursachen für eine Bewegungseinschränkung, wie z.B. die Schulterarthrose, können durch ein Röntgenbild ausgeschlossen werden. Mit Ultraschall kann eine Verletzung der Schulterweichteile weitgehend ausgeschlossen werden. In Ausnahmefällen ist eine MRT-Untersuchung notwendig.
Behandlung
Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium der Schultersteife und den Begleiterkrankungen des Patienten und sollte zuerst konservativ erfolgen. Am Anfang kann eine entzündungshemmende Medikation hilfreich sein. Die Krankengymnastik steht im Zentrum der Therapie. Hierbei ist auch ein intensives Heimprogramm wichtig, das täglich vom Patienten durchgeführt werden muss.
Operation
Sollte sich durch die konservative Therapie keine ausreichende Besserung erzielen lassen, kann die Gelenkkapsel durch eine Operation wieder gelöst werden. Hierbei wird arthroskopisch die Kapsel gelöst. Kurze Zeit nach der Operation wird dann bereits mit der intensiven Physiotherapie auf einem speziellen Bewegungsstuhl begonnen.
ARTHROLYSE BEI SCHULTERSTEIFE
Arthrolyse: Die entzündete Gelenkkapsel wird in Schlüssellochtechnik gelöst. Links sieht man die verkürzte Kapsel, die rechts mit einem speziellen Instrument aufgetrennt wird. (Bilder: Orthopädie)
STATIONÄRER AUFENTHALT UND NACHBEHANDLUNG
Der stationäre Aufenthalt dauert ca. 1 Woche. In dieser Zeit wird der Patient durch die Physiotherapie intensiv behandelt und zu Eigenübungen angeleitet. Zusätzlich finden Anwendungen im Bewegungsbad statt. Auch zu Hause ist die Fortsetzung eines intensiven Heimprogrammes notwendig, um ein erneutes Einsteifen des Gelenkes zu verhindern. Arbeitsunfähigkeit besteht bei normalem Verlauf in Abhängigkeit von der beruflichen Belastung und Händigkeit des Patienten für ca. 3 - 6 Wochen.