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HÖRSTURZ

Der Hörsturz ist eine, ohne erkennbare Ursache, plötzlich auftretende, in der Regel einseitige Schallempfindungsschwerhörigkeit bis hin zur Ertaubung. Schwindel und/ oder Ohrgeräusche sind zusätzlich möglich. Er tritt in der Regel einseitig auf.

Der Hörsturz ist kein Notfall, der sofort therapiert werden muss. Es handelt sich bei diesem Krankheitsbild vielmehr um einen Eilfall.

Die meisten Patienten erleiden einen Hörsturz im Alter von ca. 50 Jahren. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen. Im Kindesalter ist der Hörsturz eine Seltenheit.

Folgende Ursachen für eine akute Innenohrschwerhörigkeit werden diskutiert:

  • Virale Infektion
  • Tumore (z.B. Akustikusneurinom, Hirnstamm- und Felsenbeingeschwülste)
  • Perilymphfistel
  • Herz-Kreislauferkrankungen

Nicht jeder Hörsturz bedarf einer sofortigen Behandlung.

In vielen Fällen kann der Hörsturz ambulant behandelt werden. Eine stationäre Infusionstherapie ist nötig wenn:

  • das Gehör stark beeinträchtigt ist,
  • der Hörverlust vollständig ist,
  • das letzthörende Ohr betroffen ist,
  • die ambulante Therapie nur unzureichend erfolgreich ist,
  • der Hörsturz mit Schwindel und/ oder Tinnitus einher geht,
  • schwere Begleiterkrankungen (Herz-/Kreislauf- oder Stoffwechselbereich) vorliegen.
SCHWINDEL/ VERTIGO

Der benigne, periphere, paroxysmale Lagerungsschwindel (= gutartiger Lagerungsschwindel) ist charakterisiert durch kurze Drehschwindelattacken mit oder ohne Übelkeit, die durch Änderungen der Kopfposition ausgelöst werden (Hinlegen, Aufrichten und Herumdrehen im Bett, Bücken). Winzige Ablagerungen blockieren die Funktion des Gleichgewichtsorgans im Ohr. Eine einfache Behandlung ist z. B. das sogenannte Epley-Manöver. Hierbei versucht der Arzt durch Bewegung des Kopfes Material aus einem Bogengang in einen weniger empfindlichen Teil des Ohres zu verlagern.

Die Neuronopathia vestibularis ist ein akuter einseitiger Gleichgewichtsorganausfall mit plötzlich einsetzendem, über Tage bis wenige Wochen anhaltenden, heftigen Dauerdrehschwindel, Gangunsicherheit sowie Übelkeit und Erbrechen. Es gibt keine typischen Auslöser. Am häufigsten tritt die Neuronopathia vestibularis bei Erwachsenen im Alter zwischen 30 und 60 Jahren auf. Hier erfolgt eine stationäre Infusionstherapie.

Morbus Menière ist durch die Kombination von Drehschwindel, einseitiger Hörminderung und Tinnitus (Ohrgeräusch) gekennzeichnet und klingt langsam über viele Minuten bis zu mehreren Stunden ab. Die Therapie beginnt mit einer Infusionsbehandlung über fünf bis zehn Tage, es können aber von Fall zu Fall auch zusätzliche medikamentöse oder operative Maßnahmen getroffen werden, sollten sich die Beschwerden nicht deutlich verbessern.

TINNITUS

Tinnitus bezeichnet ein Ohrgeräusch oder ein Ohrensausen. Es kann als Pfeifen, Rauschen, Zischen oder Summen auftreten. Wichtig ist nicht die Behandlung des Tinnitus, sondern der Ursachen. Auslöser für einen Tinnitus können u. a. Lärmschäden, Morbus Menière oder Probleme der Halswirbelsäule oder im Zahn-Kiefer-Bereich sein. In den meisten Fällen sind Lärm und Stress der Auslöser. Meist kann das Ohrgeräusch wieder völlig abklingen, es kann aber auch fortbestehen.

Selbst wenn der Tinnitus bleibt, wird er in den meisten Fällen erträglich. Die Hälfte aller Betroffenen in Deutschland fühlt sich durch Tinnitus nur geringfügig beeinträchtigt.

Körpertherapien - hierzu gehört auch die Progressive Muskelrelaxation - sind ein wichtiger Bestandteil der Tinnitus-Behandlung. Diese Therapien wirken nicht spezifisch auf das Hörsystem, sondern unspezifisch positiv auf das gesamte Körperempfinden. Im Vordergrund steht der entspannende Effekt, der Stressabbau und die emotionale Entkoppelung von lästigen Ohrgeräuschen.

Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson ist ein Klassiker unter den Entspannungstechniken. Das Übungsprogramm beinhaltet vor allem gezielte Muskelanspannung, um die darauf folgende Entspannung bewusst erlebbar zu machen.

 

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