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MOLEKULARE THERAPIE
Medikamente können auch Stoffwechselvorgänge innerhalb der Tumorzellen erreichen.
Mittlerweile ist eine Reihe von Molekülen, die zwar auch in gesunden Zellen vorkommen, aber in der Tumorzelle in krankhafter Weise zusammengelagert sind, bekannt. Hierdurch wird ein rasches, bösartiges Zellwachstum ausgelöst. Es ist beispielsweise geklärt, dass die "falsche Verbindung richtiger Moleküle" bcr-abl die letztliche Ursache für die Entstehung der Chronisch Myeloischen Leukämie (CML) darstellt. Mit Imatinib (Glivec®) gibt es ein Medikament in Tablettenform, das genau dieses Molekül in der Tumorzelle blockiert. Diese biologische Therapie ist so erfolgreich, dass die Zahl von erforderlichen Transplantationen bei der CML um 90% zurückgegangen ist.
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Substanzen, die gezielt in den Stoffwechsel von Krebszellen eingreifen. Zu dieser Medikamentengruppe gehören neben dem oben erwähnten Imatinib weitere Tyrosinkinase-Inhibitoren, Proteasomen-Inhibitoren, Antiangiogenese-Medikamente und weitere sogenannte „Small Molecules“ oder „Targeted Therapies“. Diese neuen Medikamente spielen eine große Rolle bei der Behandlung von Nierenkrebs, Leberkrebs und Lungenkrebs sowie Bauchspeicheldrüsenkrebs, Knochenmarks- und Lymphdrüsenkrebs.