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BEHANDLUNGSSCHWERPUNKTE DER ABTEILUNG ALTERSTRAUMATOLOGIE

In der Alterstraumatologie werden vor allem Patienten ab dem 65. Lebensjahr behandelt, die auf Grund eines Unfalls eine Behandlung benötigen. Zu den Erkrankungen gehören daher vorwiegend die sogenannten „Altersfrakturen“, wie:

  • Hüftgelenknahe Oberschenkelbrüche
  • Oberarmkopfbrüche
  • Wirbelkörperbrüche
  • Brüche mit sonstiger Lokalisation

Zu diesen Erkrankungsbildern möchten wir Ihnen nähere Informationen zur Verfügung stellen:

1. Hüftgelenknahe Oberschenkelbrüche
Insbesondere ältere und gebrechliche Patienten ziehen sich bei einem Sturz häufig einen hüftgelenknahen Oberschenkelbruch zu. Vor allem bei Osteoporose-Patientinnen und Patienten kann ein Sturz schnell zu einem Bruch führen. Neuere Studien belegen, dass statistisch etwa 110 bis 130 Menschen pro 100.000 Einwohnern so einen Bruch erleiden. Man unterscheidet zwischen den sogenannten Schenkelhalsbrüchen und den trochantären Knochenbrüchen. Der verschobene Schenkelhalsbruch des alten Menschen stellt eine Indikation für den endoprothetischen Gelenkersatz dar. In Ausnahmefällen kann ein eingestauchter unverschobener Schenkelhalsbruch gelenkerhaltend mit einer Verschraubung versorgt werden. Die trochantären Knochenbrüche am Übergang des Schenkelhalses zum Oberschenkelschaft werden in der Regel mit einem speziellen Nagel versorgt. Das oberste Ziel der Therapie ist in jedem Fall eine schnelle Wiedererlangung der vollen Mobilität für die Patienten voller Belastbarkeit der Extremität.

2. Oberarmkopfbruch
Oberarmkopfbrüche machen ca. 5% aller Extremitätenbrüche aus. Es handelt sich um einen typischen Altersbruch, der meist eine Osteoporose zugrunde liegt und durch ein Sturzereignis ausgelöst wird. Der Oberarmknochen bricht entweder direkt unterhalb des Kopfes ab (subkapitale Oberarmfraktur) oder der Oberarmkopf bricht in mehrere Teile (Oberarmkopftrümmerfraktur). Eine Einschränkung der Schulterbeweglichkeit stört die Mobilität älterer Menschen erheblich. Zum Einen fällt der Arm als Stütz- und Tastinstrument beim Gehen aus, zum Anderen sind alltägliche Verrichtungen wie Ankleiden, Frisieren oder die Nahrungszubereitung und Nahrungsaufnahme deutlich eingeschränkt. Daher ist gerade für den älteren Patienten die rasche und möglichst vollständige Wiederherstellung der Schulterfunktion von großer Bedeutung. Stabil eingestauchte Brüche können ohne Operation einer Beübungsbehandlung zugeführt werden. Instabile Brüche werden einer operativen Therapie unterzogen. In Abhängigkeit von der Bruchsituation werden entweder spezielle Nägel, Platten oder auch Schulterprothesen eingesetzt.

3. Wirbelkörperbruch
Wirbelkörperbrüche sind häufig Folge einer Osteoporose. Oft ist gar kein Sturzereignis erforderlich, um einen solchen Bruch auszulösen. Lediglich das Anheben von Lasten, oder das eigene Körpergewicht reichen aus, um einen osteoporotischen Wirbelkörper zu schädigen. Während der frische Wirbelkörperbruch die Lebensqualität der Patienten durch die Schmerzen einschränkt, sind die Spätfolgen des Bruches gravierender:
Durch die Verformung des Wirbelkörpers bekommt die Wirbelsäule an dieser Stelle einen Knick (sogenannter „Witwenbuckel“) und das Körpergewicht des Patienten wird nach vorne verlagert. Neben einer zunehmenden Belastung der angrenzenden Wirbelabschnitte kommt es zu einer Einengung des Brustkorbs mit resultierender Einschränkung der Lungen- und Herzfunktion. Es kann auch zu einer Einengung des Rückenmarks kommen, aus der Schmerzen und/ oder Lähmungen der Beine resultieren. Stabile Bruchformen werden unter begleitender Schmerztherapie ohne Operation behandelt. Bei zunehmender Deformierung des Wirbelkörpers haben sich in den letzten Jahren minimal-invasive Operationsverfahren etabliert.

4. Brüche mit sonstiger Lokalisation
Hierzu zählen z.B. Unterarmbrüche, Brüche im Beckenbereich sowie im Unterschenkel und Sprunggelenk. Wenn durch solch einen Bruch die Selbsthilfefähigkeit gefährdet ist, können Patienten auch nach der Operation im Bereich der Alterstraumatologie behandelt werden.

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