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INTERNISTISCHE INTENSIV- UND NOTFALLMEDIZIN INKL. CHEST PAIN UNIT
INTERNISTISCHE INTENSIVMEDIZIN
Die internistische Intensivstation 1.4 am Standort Bielefeld - Mitte gehört der Universitätsklinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Stellbrink an und betreut Patient*innen mit akut lebensbedrohlichen Krankheitsbildern. Sie verfügt über 14 Intensivplätze mit modernster Ausstattung und allen Möglichkeiten der intensivmedizinischen Maximalversorgung aller internistischer Krankheitsbilder. Dabei besteht eine enge Kooperation zwischen den einzelnen internistischen Abteilungen des Hauses sowie dem Klinikum Bielefeld - Halle (Westf.) und Bielefeld - Rosenhöhe.
Die intensivmedizinische Behandlung der Klinik umfasst die gesamte moderne Praxis der heutigen intensivmedizinischen Versorgung. Im Fall einer akuten Herzschwäche, dem kardiogenen Schock, besteht die Möglichkeit der Anlage überbrückender Herzunterstützungssysteme, wie zum Beispiel der Impella-Pumpe. Bei einem schweren Herzinfarkt, einer weit fortgeschrittenen Herzschwäche oder bei anhaltenden lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen gibt es Situationen, in denen das Herz nicht mehr dazu in der Lage ist, eine ausreichende Durchblutung der Organe zu gewährleisten. Der/die Betroffene schwebt in akuter Lebensgefahr. Mit Hilfe der über das Blutgefäßsystem eingebrachten Pumpe (Impella) kann betroffenen Patient*innen rasch geholfen werden. Durch den Einsatz der Herzunterstützungspumpe steigt die Auswurfleistung des Herzens an und der Kreislauf kann stabilisiert werden.
Nach stattgehabter Wiederbelebung besteht die Sorge vor einem durch Sauerstoffmangel verursachten Hirnschaden. Die internistische Intensivstation verfügt zur Verminderung der Wahrscheinlichkeit eines Hirnschadens über die Möglichkeit der intravaskulären Kühlung mittels über die Blutgefäße eingebrachter Katheter.
Sollte es zum Auftreten lebensbedrohlicher langsamer Herzrhythmusstörungen kommen, kann ein über die Vene eingebrachter Herzschrittmacher das Herz stimulieren.
Neben der invasiven Beatmung und dem protokollgestützten Entwöhnungsverfahrens von der Beatmung (Weaning) einschließlich der Durchführung von Tracheotomien bieten wir die Möglichkeit nicht-invasiver Beatmungsformen sowie der High-Flow-Therapie zur Behandlung von Krankheitsbildern mit Atemversagen (z. B. Pneumonie, COPD) an. Das VV-ECMO-Verfahren (extrakorporale Membranoxygenierung) wird bei akutem Lungenversagen eingesetzt. Das Gerät arbeitet mit einer Pumpe und einem Membran-Oxygenator, welcher Kohlendioxid aus dem Blut entfernt und Sauerstoff spendet. Damit ersetzt das Gerät den Gasaustausch, der sonst in der Lunge stattfindet. Das VA-ECMO-Verfahren gleicht im Prinzip einer Herz-Lungen-Maschine und unterschützt teilweise oder vollständig das Herzkreislaufsystem und die Beatmung.
Die Station ist sowohl mit einer Endoskopie-Einheit als auch einer Bronchoskopie-Einheit ausgestattet und bietet die ständige Bereitschaft zur notfallmäßigen endoskopischen und bronchoskopischen Diagnostik und Therapie. Hierzu zählen auch akute Behandlung aller gastrointestinalen und Lungenblutungen.
Besteht bei Patient*innen ein akutes Leberversagen, beispielsweise im Rahmen einer akuten Vergiftung oder auf dem Boden einer Hepatitis, ist analog zu einem Nierenersatzverfahren (Hämodialyse) auch die Durchführung einer Leberdialyse (sog. OPAL-System) möglich. Hierbei übernimmt diese spezielle Form der Dialyse vorübergehend die Entgiftungsfunktion, die aufgrund des akuten Organversagens durch die Leber nicht mehr stattfinden kann und stellt somit ein überbrückendes Verfahren bis zur Erholung oder beispielsweise bis zur Lebertransplantation dar.
Eines der häufigsten intensivmedizinischen Krankheitsbilder stellt die Sepsis dar. Hierbei handelt es sich um eine durch eine Infektion hervorgerufene generalisierte und lebensbedrohliche Entzündungsreaktion des Körpers, durch die es zur Dysfunktion eines oder mehrerer Organe kommt. Der septische Schock stellt in diesem Zusammenhang die Maximalform dar, bei der es zusätzlich zu einer Kreislaufdysregulation mit nachfolgender Minderdurchblutung aller Organe kommt. Eine der zentralen Maßnahmen ist der Beginn einer raschen und möglichst differenzierten antibiotischen Therapie sowie eine Behebung der Kreislaufdysregulation. Hierzu steht uns die Expertise eines antibiotischen Expertenteams, dem sogenannten Antibiotic-Stewardship-Team, sowie einer speziellen invasiven Messung (PiCCO-System) der Herzleistung und des Flüssigkeitsbedarfs bzw. des Bedarfs an kreislaufwirksamen Medikamenten (Katecholaminen) zur Verfügung.
Im Rahmen einer Sepsis bzw. eines septischen Schocks kommt es zu einer übermäßigen Immunreaktion des Körpers auf die bestehende Infektion, die mit dem Ziel einer Bekämpfung der Entzündung zu einer Aggravierung der Situation führt. Hier kann ein spezieller Filter (Cytosorb) an eine Dialyse angeschlossen werden, der die zur Verschlimmerung führenden körpereigenen Stoffe herausfiltert.
Zudem bietet unsere Intensivstation die Möglichkeit, durch entsprechende Isolationszimmer infektiöse Krankheitsbilder, wie eine Infektion durch das Coronavirus oder eine Tuberkulose, zu behandeln.
Durch die breit aufgestellte Hämatologie und Onkologie unseres Hauses betreuen wir ebenfalls schwerstkranke onkologische Patient*innen beispielsweise während oder nach einer Stammzelltransplantation. Neben der Behandlung Chemotherapie-assoziierter Komplikationen, wie einer Sepsis oder einem Nierenversagen, erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der onkologischen Abteilung auch die Durchführung zum Teil hochkomplexer Chemotherapien bei Leukämiepatient*innen. Zudem sind häufig diagnostisch spezielle Untersuchungen, in Form einer Knochenmark- oder einer Nervenwasserpunktion, notwendig, die wir ebenfalls auf unserer Intensivstation durchführen.
Im Falle eines Nierenversagens steht die Möglichkeit der kontinuierlichen und diskontinuierlichen Hämodialyse zur Verfügung.
Die Universitätsklinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin bietet eine 24-stündige Bereitschaft in der Behandlung von Herzinfarkten. Nach erfolgreicher Behandlung eines Herzinfarktes durch katheter-interventionelle Wiedereröffnung der betroffenen Kranzader erfolgt die Überwachung auf unserer internistischen Intensivstation.
Die Intensivmedizin ist sehr häufig mit einem hohen Leidensdruck für Patient*innen und Angehörige vergesellschaftet. Die Klinikseelsorge kann eine Hilfe in schweren Stunden sein. Sprechen Sie uns bei Bedarf jederzeit an.
Informationen zu Besuchszeiten finden Sie im Menüpunkt „Für Patient*innen und Besucher*innen".
- Betreuung aller internistischen Krankheitsbilder
- EKG-Monitoring mit Rhythmus-Analyse
- Kontinuierliches invasives und nicht-invasives hämodynamisches Monitoring (z.B. PICCO-System)
- Transthorakale und transösophageale Echokardiografie
- Einlage temporärer Herzschrittmacher (transvenöse und transkutane Herzschrittmacher-Stimulation)
- Invasive Hypothermie-Behandlung zur Reduktion des Risikos eines hypoxischen Hirnschadens nach Reanimation
- Invasive, nicht-invasive und High-Flow-Beatmung
- Differenzierte Katecholamin-Therapie
- Diagnostische und therapeutische Pleurapunktionen sowie Aszitespunktionen und Anlage von Drainagen
- Diagnostische und therapeutische Perikardpunktionen
- Sonografie verschiedener Organsysteme
- Bronchoskopie
- Tracheotomie
- In Zusammenarbeit mit der Klinik für Gastroenterologie die endoskopische Diagnostik und Therapie bei gastrointestinalen Blutungen und akuter Pankreatitis
- In Zusammenarbeit mit der Klinik für Pneumologie die Diagnostik und Therapie bei Hämoptysen und Lungenblutungen
- Differenzierte Ernährung: intravenös, per (Gastral-, Duodenal-, Jejunal-) Sonde
- Knochenmarkspunktion, Lumbalpunktion
- Bettseitige Röntgenuntersuchungen, rasche Computertomographie (24-stündige Bereitschaft)
- Leberdialyse (OPAL-System)
- Blutreinigungsverfahren (kontinuierliche + intermittierende Dialyse-Verfahren wie CVVHDF, HD, HDF)
- Spezielle Antidotbehandlung und die Entgiftung bei Intoxikationen
- Herzkreislaufunterstützungssysteme (z.B. Impella)
- Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO, veno-venös, veno-arteriell)
- Seelsorge, ethische Fallsitzungen
CHEST-PAIN-UNIT (BRUSTSCHMERZAMBULANZ)
Ein besonderer Schwerpunkt unseres Klinikums ist die Akutversorgung des akuten Herzinfarktes. Die Chest Pain Unit ist die primäre Anlaufstelle für Patient*innen mit akuten Brustschmerzen. Das Klinikum Bielefeld - Mitte verfügt heute über ein modernes Brustschmerzzentrum ("Chest Pain Unit"). Das Zentrum wurde nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert. Durch die Zertifizierung der Chest Pain Unit wird der Klinik höchste Qualität bei der Versorgung von Notfallpatient*innen mit Verdacht auf einen Herzinfarkt bescheinigt. Die Universitätsklinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin arbeitet dabei eng mit der Zentralen Notaufnahme des Klinikums zusammen.
Bei den akuten Notfällen ist es lebensrettend, durch standardisierte diagnostische Abläufe schnellstmöglich zu klären, ob ein akuter Herzinfarkt Ursache für die Brustschmerzen ist.
Die Diagnose eines Herzinfarkts wird häufig schon vor Eintreffen der Patient*innen in der Klinik gestellt, indem ein EKG durch eine telemetrische Verbindung vom Notarztwagen an die Chest Pain Unit des Klinikums übertragen wird. Durch die 24-stündige Bereitschaft des Herzkatheterlabors ist eine schnelle und effektive Behandlung gewährleistet.
AUSSTATTUNG DES ZENTRUMS
Die Chest Pain Unit verfügt über eine hochmoderne technische Ausstattung. Hierzu gehören neben modernen Ultraschallgeräten eine Überwachung von Kreislaufparametern und EKG und die 24-stündige Bereitschaft des Herzkatheterlabors, um unseren Patient*innen im Notfall eine schnelle und professionelle Hilfe sein zu können.