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DIE OPERATION
Ist die Entscheidung zu einer Operation gefallen folgt in der Regel der folgende Behandlungsablauf:
Um die Operation gut vorzubereiten laden wir sie zu einem gesonderten Termin zur prästationären Vorbereitung ein. Bitte bringen Sie zu diesem Termin soweit möglich aussagekräftige Unterlagen über weitere Erkrankungen mit. Sie werden in diesem Termin mit den Anästhesisten über die Narkose sprechen, und die weiteren Untersuchungen wie Blutentnahme, EKG sofern notwendig ein Röntgenbild des Brustkorbs durchführen und können anschließend nach Komplettierung der Untersuchungen nach Hause gehen.
Am Klinikum Rosenhöhe werden je nach patienteneigener Knochenform und Knochenkonsistenz sowohl zementfreie, halbzementierte, als auch komplett zementierte künstliche Hüftgelenke eingesetzt. Im Vordergrund steht die sofortige Belastungsfähigkeit des neu eingesetzten Gelenkes.
Beim Einsatz von zementfreien künstlichen Hüftgelenken muss eine gute Knochenqualität vorliegen, um den oberschenkelseitigen Schaftanteil wie den beckenseitigen Pfannenanteil des neuen künstlichen Gelenkes stabil und belastbar zu verklemmen. Bewährt hat sich dabei insbesondere bei jüngeren Patienten ein Kurzschaftsystem.
Der von uns favorisierte Schaft folgte der Krümmung des Oberschenkelhalses, und kann daher weniger invasiv implantiert werden; daher ist der Schaft für minimal-invasive Eingriffe gut geeignet.
Bei älteren Patienten über 75 Jahre kommt es zu einem zunehmenden Knochenabbau, der mit einer schlechteren Verankerungsqualität verbunden ist. Hier sind eher voluminösere Schafttypen und zementverankerte Prothesen sinnvoll.
Bei den Pfannen bevorzugen wir zementfreie Klemmpfannen, die sich meist völlig ohne weitere Schrauben fest verankern. Sie bestehen aus einer Titanrückschale und einem Innenteil aus hochvernetztem Polyethylen.
Bei der Gleitpaarung setzen wir Keramikköpfe der neuesten Generation ein. Diese bevorzugen wir aufgrund ihres überragenden Abriebverhaltens. Sie werden mit einem Pfanneneinsatz aus hochvernetztem Polyethylen (Kunststoff) kombiniert.
Die Menschen sind unterschiedlich gebaut und so verwundert es auch nicht, dass die Hüftgelenke sich in den Abmessungen deutlich individuell unterscheiden. Ziel unserer Planung eines Hüftgelenkersatzes ist es, Ihren individuellen „Bauplan“ möglichst exakt durch das neue Gelenk zu kopieren. Es finden insbesondere die individuelle Ausstellung des Oberschenkels (Offset) und die Länge Berücksichtigung um nachfolgend der Muskulatur optimale Kraftverhältnisse für die Bewegung zu ermöglichen.
Um dies zu ermöglichen legen wir im Vorfeld der Operation entsprechende Planungsröntgenaufnahmen an und vermessen diese am Computer. Aus einer Datenbank kann dann das passende Prothesenmodell ausgewählt werden. Durch die sehr fein abgestuften Größen und unterschiedlichen Ausstellwinkel (Offsetvarianten) unserer Implantate kann ihre das Operationsergebnis am Rechner simuliert und entsprechend geplant werden. Eine solche Planung wird dann elektronisch gespeichert, um sie während der Operation an großen digitalen Bildschirmen im Operationssaal darzustellen und entsprechend umzusetzen.
Wir legen besonderen Wert auf einen Operationszugang, der die Weichteile schont und gleichzeitig maximale Stabilität ermöglicht. Als Standartzugang wird von uns der minimalinvasive anterolaterale Zugang verwendet. Dieses weichteilschonende Vorgehen führt zu weniger postoperativen Schmerzen und einer schnelleren Genesung bei sehr hoher Gelenkstabilität.
Nach der Operation kommen Sie nach einer Überwachungsphase erneut auf Ihre Station. In den nächsten Tagen lernen Sie nun die ersten Schritte mit Ihrem neuen Gelenk an Unterarmgehstützen. Sie können das neue Gelenk - bis auf wenige spezielle Ausnahmen - schmerzadaptiert direkt belasten. Die Wunde heilt und die nach standardisiertem Schema vorgenommene Schmerztherapie kann schrittweise reduziert werden.
Eine Thromboseprophylaxe empfehlen wir über einen Zeitraum von vier Wochen nach der Operation. Eine medikamentöse Vorbeugung gegen eventuell auftretende Verkalkungen am Hüftgelenk wird über zwei Wochen empfohlen.
Der stationäre Aufenthalt dauert meist 8-10 Tage. Bei der Entlassung sollte die Wunde reizlos und trocken sein. Sie sollen auf Ihrem operierten Bein stehen können und sich auf einer Treppe zurecht finden. Ein Ziel, welches oft bereits während des stationären Aufenthaltes erreicht wird ist eine Runde durch unseren Park hinter dem Krankenhaus. Unser physiotherapeutisches Team hilft Ihnen dabei.
Der Sozialdienst wird mit Ihnen die Details und Termine der weiteren Rehabilitation sei sie stationär oder ambulant während des stationären Aufenthaltes besprechen und organisieren. Hierbei wird auch der Transport zur Rehabilitation geklärt.
Zur Entlassung bekommen Sie einen Entlassungsbrief sowie ihre Röntgenbilder in den meisten Fällen auf CD für die weitere Rehabilitation ausgehändigt.