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ZUNGENSCHRITTMACHER - HYPOGLOSSUSNERV-STIMULATION
Als Zungenschrittmacher, oder auch Hypoglossusnerv-Stimulation, bezeichnet man die Stimulation der oberen Atemwege beim obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom. Die mittlerweile etablierte Therapiemethode ist eine Alternative für Patientinnen und Patienten, die eine CPAP-Maske nicht nutzen können.
Während des Schlafs löst die Stimulation eine kleine Vorwärtsbewegung des Zungenrückens aus, wodurch verhindert wird, dass er zurückfällt und die oberen Atemwege blockiert.
WER IST FÜR DIE THERAPIE GEEIGNET?
Folgende Anforderungen müssen erfüllt sein, damit Sie für die Therapie mit einem Zungenschrittmacher in Frage kommen:
- Bei Ihnen wurde eine mittelschwere oder schwere obstruktive Schlafapnoe diagnostiziert (15 bis 65 Atemaussetzer pro Stunde (AHI))
- Sie sind ≥18 Jahre
- Sie haben kein starkes Übergewicht (BMI ≤ 35kg/m²)
- Die CPAP-Behandlung wirkt nicht ausreichend oder die Maske bereitet Probleme
Die Obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine Schlafstörung, bei der es zu wiederholten Atemaussetzern während des Schlafs kommt. Diese Atemaussetzer entstehen durch eine Blockierung oder Verengung der Atemwege, wodurch der Luftstrom behindert wird.
Typischerweise tritt die OSA während des Schlafs auf, wenn die Muskulatur im Rachenbereich entspannt ist. Dadurch können die Weichteile im Rachenraum zusammenfallen und die Atemwege blockieren. Dies führt zu einer vorübergehenden Unterbrechung der Atmung, die als Apnoe bezeichnet wird.
Die Atemaussetzer können mehrmals pro Stunde auftreten und dauern in der Regel einige Sekunden bis zu einer Minute. Dadurch kommt es zu Aufwachreaktionen und es kann zu Symptomen wie lautem Schnarchen, Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsproblemen und verminderter Leistungsfähigkeit kommen.
Die Obstruktive Schlafapnoe kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören Übergewicht, anatomische Besonderheiten im Rachenraum, vergrößerte Mandeln oder Polypen, Alkohol- oder Medikamentenkonsum sowie bestimmte Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Schilddrüsenerkrankungen.
Das Genio-System besteht aus einem Neurostimulator, einem Aktivierungs-Chip, einem Ladegerät und einem Klebepflaster.
Der Neurostimulator wird während eines kurzen chirurgischen Eingriffs über einen kleinen Einschnitt unter dem Kinn platziert. Seine Elektroden werden mit beiden Ästen des Nervus hypoglossus in Kontakt gebracht, was zu einer beidseitigen Stimulation des Nervs führt.
Der Neurostimulator wird von einem externen Aktivierungs-Chip angetrieben, der mit einem Klebepflaster nachts unter dem Kinn befestigt wird. Der Aktivierungs-Chip liefert die für die Stimulation nötige Energie. Tagsüber wird der Aktivierungs-Chip auf dem Ladegerät wieder aufgeladen.
Voruntersuchung / Diagnostik
Es muss eine aktuelle Schlaflabor-Untersuchung ohne Atemmaske vorliegen, um die Art und Anzahl der Atemaussetzer zu beurteilen. Außerdem werden Parameter wie Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung im Blut und Schnarchgeräusche gemessen. Die Untersuchung sollte nicht älter als sechs Monate sein.
Implantation
Der Neurostimulatorwird während eines kurzen chirurgischen Eingriffs über einen kleinen Einschnitt unter dem Kinn platziert. Seine Elektroden werden mit beiden Ästen des Nervus hypoglossus in Kontakt gebracht, was zu einer beidseitigen Stimulation des Nervs führt.
Aktivierung
Nach einer 6-8-wöchigen Einheilungsphase wird das System aktiviert.
Nachsorge
Circa 4-6 Monate nach der Implantation wird die Stimulation bei einer weiteren Titration überprüft und gegebenenfalls optimiert. Danach empfiehlt sich eine jährliche Nachbeobachtung zur Kontrolle des Behandlungserfolges.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen persönlich, telefonisch oder per Mail gerne zur Verfügung:
Telefon: 0521 581-3339 oder -3301
Fax: 0521 581-3397
Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Klinikum Bielefeld - Mitte
Teutoburger Str. 50
33604 Bielefeld
Priv.-Doz. Dr. med. Ingo Todt
Kommissarischer Leiter der Klinik
ingo.todt@klinikumbielefeld.de
Dr. med. Lars-Uwe Scholtz
Kommissarischer Leiter der Klinik
lars-uwe.scholtz@klinikumbielefeld.de