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KLINIK FÜR NUKLEARMEDIZIN
Die Klinik für Nuklearmedizin des Klinikums Bielefeld wird konsiliarärztlich von den Fachärzten für Nuklearmedizin der Gemeinschaftspraxis DIRANUK Bielefeld-Zentrum geleitet.
Die Hauptzielsetzung besteht darin, den Patientinnen gemäß dem aktuellen Kenntnisstand von Wissenschaft und Technik der Nuklearmedizin eine hoch- qualifizierte medizinische Versorgung in einer angenehmen menschlichen Atmosphäre zu bieten.
Der hohe Qualitätsstandard ist geprägt durch die Ausstattung mit neuesten Gammakamerasystemen und der Anwendung modernster Untersuchungsmethoden, die sich an den aktuellen Leitlinien der nationalen und internationalen Fachgesellschaften orientieren. Eine stetige Aktualisierung des Wissens der Teammitglieder wird durch die regelmäßige Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen gewährleistet, zu denen die Klinik für Nuklearmedizin auch selbst aktiv beiträgt.
Die enge Zusammenarbeit mit den übrigen Mitgliedern des Brustzentrums hat hier oberste Priorität.
Die Klinik für Nuklearmedizin verfügt über die folgende technische Ausstattung:
- Ganzkörperfähige SPECT-Doppelkopfkamera AXIS, Philips, Eindhoven
- Ganzkörperfähige SPECT-Doppelkopfkamera PRISM 2000, Philips, Eindhoven
- Dedizierter Vollring-PET-Scanner QUEST, Philips, Eindhoven
Weitere Informationen zur Klinik für Nuklearmedizin sind hier erhältlich.
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) unter Anwendung von schwach radioaktivem Traubenzucker (FDG) ermöglicht in Schnittbildtechnik die Darstellung des Zuckerstoffwechsels im gesamten Körper. Die Anwendung der FDG-PET beim Brustkrebs und auch bei anderen bösartigen Tumoren basiert auf dem von Otto Warburg bereits 1927 entdeckten Prinzip, dass bösartige Tumorzellen einen verstärkten Zuckerstoffwechsel aufweisen, und sich bösartige Tumoren somit in der FDG-PET sehr gut von nicht bösartigem Gewebe abgrenzen lassen.
Die FDG-PET eignet sich sowohl für die primäre Diagnostik des Brusttumors bei bestimmten Problemfällen als auch nach brusterhaltender Operation und nach Strahlenbehandlung der Brust, wenn ein Rezidiv (Wiederauftreten) des Tumors in der Brust vermutet wird. Auch die Frage, ob bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) in den Lymphknoten oder in Organen vorliegen, lässt sich mit Hilfe der PET beantworten. Da die Krebszellen unabhängig von ihrer Lage im Körper verstärkt FDG aufnehmen, reicht eine Ganzkörper-Untersuchung und somit eine einzige FDG-Injektion, um in einer Untersuchung alle Metastasen im Körper nachzuweisen.
Vor der Untersuchung sollten die Patientinnen mindestens 4 Stunden, besser noch 12 Stunden, nüchtern bleiben. Wasser oder ungesüßten Tee können sie trinken. Nach der Injektion einer geringen Menge des FDG in eine Vene, folgt eine Wartezeit von rund 60 Minuten, nach der die Patientin gebeten wird, sich auf eine Liege in den Kameraring des PET-Scanners zu legen. Während der anschließenden rund 60-minütigen Untersuchung sollte sie sich nicht bewegen, was durch eine sorgfältige, bequeme Lagerung erleichtert wird. Anschließend errechnet das PET-System dreidimensionale Bilder des Zuckerstoffwechsels im Körper der Patientin.
Im Rahmen der Skelett-Szintigraphie werden Stoffwechselbilder des gesamten Knochensystems angefertigt. Degenerative und entzündliche Skeletterkrankungen sowie Knochenbrüche und Knochenmetastasen sind mit dieser Untersuchungsmethode nachweisbar. In Abhängigkeit vom Stadium eines Tumors kann mit Hilfe der Skelett-Szintigraphie in den meisten Fällen ausgeschlossen werden, dass die Krebserkrankung in die Knochen gestreut hat.
Bei dieser Untersuchung wird der Patientin eine schwach radioaktive Substanz in eine Vene gespritzt. Nach einer Wartezeit von 2 bis 3 Stunden, während der die Substanz von den Knochen aufgenommen wird, können Bilder des gesamten Skelettsystems angefertigt werden. Die Wartezeit zwischen Injektion und Kamera-Aufnahmen steht zur freien Verfügung. Die Patientin sollte während dieser Zeit lediglich etwas mehr als normal trinken (ca. 1,5 Liter). Vor der Untersuchung muss sie nicht nüchtern bleiben.
Knochenmetastasen beim fortgeschrittenen Brustkrebs können durch Schmerzen erheblich die Lebensqualität beeinflussen. Bei bis zu 80% aller Patientinnen lassen sich Schmerzen, die auch durch Daueranwendung starker Opiate nicht immer ausreichend beherrschbar sind, durch die Radionuklidtherapie vermeiden oder stark reduzieren. Die Wirkung dieser Therapie tritt nach etwa 1 bis 2 Wochen ein und hält etwa 4 Monate an. Bei Bedarf kann sie jedoch bereits nach 2 bis 3 Monaten problemlos wiederholt werden. Optimieren lässt sich der Nutzen einer Radionuklidtherapie durch die möglichst frühzeitige Anwendung. Dies steigert das Ausmaß und die Dauer der Schmerzreduktion und ermöglicht die Einsparung oder Reduktion der restlichen Schmerzmedikation.
Die Radionuklidtherapie kann ambulant durchgeführt werden. Hierbei wird der Patientin eine radioaktive Substanz in eine Vene injiziert. Anschließend reichert sich diese Substanz analog zur Skelett-Szintigraphie gezielt an den Knochenmetastasen an. Bei der Radionuklidtherapie wird jedoch im Gegensatz zur Skelett-Szintigraphie ein so genannter Betastrahler eingesetzt, der durch die lokale Bestrahlung mit einer Reichweite von wenigen Millimetern auf Tumor- und Entzündungszellen wirkt und somit die Konzentration schmerzfördernder Faktoren verringert.
Die Klinik für Nuklearmedizin bietet zusammen mit der radiologisch-nuklearmedizinischen Gemeinschaftspraxis DIRANUK das gesamte Spektrum der nuklearmedizinischen Untersuchungs- und Therapieverfahren an.
Vor jeder Untersuchung oder Therapie erfolgt eine ausführliche Beratung durch den Nuklearmediziner. Selbstverständlich werden hierbei auch gerne die anstehenden Fragen beantwortet. Nach der Untersuchung werden die Befunde ausführlich mit den Patienten besprochen und zeitnah den weiterbehandelnden Kollegen übermittelt.
Im Rahmen des Brustzentrums werden insbesondere die Wächterlymphknoten-Szintigraphie, die Skelett-Szintigraphie, die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und die Schmerztherapie bei Knochenmetastasen durchgeführt. Natürlich stehen den Patientinnen bei Bedarf auch alle anderen nuklearmedizinischen Verfahren zur Verfügung.
Bei nuklearmedizinischen Untersuchungen werden gering strahlende Substanzen verwendet, die sich je nach Untersuchungsart unterschiedlich im Körper verteilen. Über spezielle Kamerasysteme werden anschließend die Verteilungsmuster analysiert und bildlich dargestellt.
Ziel der Untersuchung ist die Darstellung und Markierung der Lymphknoten, die als erste im Lymphabflussgebiet des Tumors der Brust lokalisiert sind (Wächterlymphknoten). Sollte der Tumor in die Lymphwege streuen, werden diese Wächterlymphknoten als erste befallen. Durch die radioaktive Markierung wird es dem Gynäkologen ermöglicht, gezielt diese Wächterlymphknoten operativ zu entfernen, die anschließend durch den Pathologen unter dem Mikroskop untersucht werden können.
Dieses Verfahren hilft dabei, das Ausmaß des operativen Eingriffs zu begrenzen und somit die Gefahr der Entwicklung eines Lymphödems mit nachfolgender Funktionseinschränkung des Armes zu vermeiden.
Die Untersuchung wird am Tag vor der Operation oder am Operationstag selbst durchgeführt und dauert ca. 1 bis 2 Stunden. Zunächst wird die Brust mit einer Wärmflasche erwärmt, um den Lymphabfluss zu steigern. Danach injiziert der Nuklearmediziner eine Spur einer gering strahlenden Substanz neben dem Tumor in die Haut. Mit Hilfe einer Gammakamera wird der Abtransport dieser strahlenden Substanz über das Lymphsystem und die nachfolgende Ansammlung im Wächterlymphknoten bildlich festgehalten. Abschließend erfolgt auf der Haut eine farbliche Markierung der Lokalisation dieses Wächterlymphknotens. Wird die Untersuchung am Tag vor der Operation durchgeführt, müssen die Patientinnen hierfür nicht nüchtern bleiben.